Meister-Areal Nürnberg

Visionen für den Einzelhandel

Zusammen mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI hat Union Investment einen studentischen Ideenwettbewerb zur Weiterentwicklung des Meisterareals in Nürnberg durchgeführt. 14 Entwürfe wurden eingereicht. Die Visionen der drei Siegerkonzepte stellen wir Ihnen im Detail vor.

Das Meister-Areal an der Virnsberger Straße 2-4 in Nürnberg umfasst rund 100.000 m2. Aktuell sind ein Real-Warenhaus und ein Media Markt auf dem Gelände vertreten. Beide Gebäude sind in die Jahre gekommen. Der studentische Wettbewerb, an dem sich fünf renommierte Hochschulen beteiligt haben, sollte das Potenzial zu einer zukunftsgerichteten städtebaulichen Weiterentwicklung des Areals aufzeigen. Im Mittelpunkt stand dabei unter anderem die Frage: Wie lässt sich Einzelhandel heute in ein modernes Quartierskonzept integrieren. Für Union Investment war Cyril Huebner (IPM) Mitglied der siebenköpfigen Fachjury, die sich aus Immobilienfachleuten und Architektur-Professoren zusammensetzte.

Meister-Areal Nürnberg
Die Gewinner und Juroren des Ideenwettbewerbs mit unserem Jury-Vertreter Cyril Huebner (rechts außen)

Vision I: Mehrgeschossiger Einzelhandel im Quartier

Erster Platz: "Pixel Quartier" - 5.000 Euro Prämie

Der Entwurf für das Pixel Quartier hat die Jury durch seine modulare und flexible Raumgestaltung überzeugt. Große und kleine Elemente kommen in einem Quartier zusammen und mischen sich. Das Quartier beschreibt einen Übergang von nordwestlichen Gewerbeflächen, die in Beziehung zu bestehenden Gewerbeeinheiten gesetzt werden, hin zu südwestlich gelegenen Wohnflächen. Funktional betrachtet verfolgt es damit den Ansatz einer vertikalen Durchmischung. Darüber hinaus sind Formen des Urban Farmings sowie große Terrassenflächen angedacht, um die Lebensqualität zu steigern. Der Einzelhandel ist unter anderem in einem mehrgeschossigen Gebäude inklusive Parkhaus vorgesehen. Das Projekt könnte in mehreren Phasen entwickelt werden und nimmt damit unter anderem Rücksicht auf die Bestandsmieter Media Markt und Real.

Meister-Areal Nürnberg
Weiwen Yang, Zixi Zhao und Jialun Yao (RWTH Aachen)

Vision II: Einzelhandel in Beziehung mit einem Wohn- und Arbeitsquartier

Zweiter Platz: Synergy Spaces - 3.000 Euro Prämie

Dem Grundgedanken von Synergien folgend setzt der Entwurf Synergy Spaces stark auf die Durchmischung von Gewerbe- und Wohnflächen. Auch in diesem Konzept wird das Gewerbegebiet im Norden als wichtiger Bezugspunkt aufgegriffen. Wohnen und Arbeiten gehen in dem Entwurf in der Tat eng verwobene Synergien ein. Allerdings wirkt der Einzelhandel in dem Konzept etwas isoliert und fügt sich nicht wie angestrebt in den urbanen Quartiersgedanken ein. Ein größeres Gebäude im Südosten des Areals ist explizit für eine kulturelle Nutzung eingeplant. Dieses soll städtebaulich zur neuen U-Bahn Station und der geplanten Bebauung „Tiefes Feld“ überleiten. Auch bei diesem Entwurf wäre eine Entwicklung in mehreren Phasen möglich.

Meisterareal Nürnberg
Pablo Maier Chimeno und Djahan Bayrami Latran (KIT Karlsruhe)

Vision III: Einzelhandel in EG und UG des Quartiers integriert

Dritter Platz: Roji62

Der dritte Platz ist im Grunde ein Sonderpreis der Jury. Ziel von Roji62 ist ein besonders dichtes, autofreies, grünes Quartier, das hohen Wert legt auf eine starke Nachbarschaftsorientierung und eine gut durchmischte Altersstruktur der Quartiersnutzer. Der Entwurf folgt dem Vorbild kleinteiliger japanischer Bautypen und setzt mit einem hohen Anteil von Holzfassaden einen Schwerpunkt auf ökologisch nachhaltiges Bauen. Jeder Zwischenraum wird mit dem Stadtraum vermischt und das Leben findet dadurch auf geteilten Wohnstraßen mit viele kleinen Innenhöfen oder in privaten, aber extrovertierten Wohnungen statt. Der Einzelhandel verteilt sich in diesem Entwurf vor allem auf die Erd- und Untergeschosse der Quartiersgebäude im Osten entlang der Bahnstrecke. Die Wohnnutzung überbaut Handel und Gewerbe.

Meisterareal Nürnberg
Dominika Svarc, Zita-Maria Huber, Simon Stolz und Stefan Meyer (0TH Regensburg)

Fazit zum Ideenwettbewerb


"Der Siegerentwurf überzeugt durch sein robustes städtebauliches Konzept mit flexiblen Bausteinen, in denen sich zukünftige Formen von Wohnen und Arbeiten entfalten können. Insgesamt liefern die innovativen Entwurfsbeiträge der Studierenden für Union Investment viele hervorragende Ideen für Nutzungen und Weiterentwicklungen des Areals."

Union Investment Juror Cyril Huebner (IPM)

Der Ideenwettbewerb wurde von den Studierenden in erster Linie als praxisnahes Thema für ihre Abschlussarbeiten genutzt. Union Investment hat sich nicht verpflichtet, Ideen aus dem Wettbewerb aufzugreifen und umzusetzen. Die Konzepte zeigen aber exemplarisch die Vielfalt auf, wie sich Einzelhandel heute in eine moderne Stadtplanung integrieren lässt.

Die Preisverleihung findet im festlichen Rahmen der Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft vom 11. bis 13. Oktober 2019 in Leipzig statt.

Teilnehmende Hochschulen

  • RWTH Aachen, Lehrstuhl für Städtebau, Prof. Christa Reicher, und Lehrstuhl für
    CAAD - Design Computation, Prof. Dr. Jakob Beetz
  • TU Darmstadt, Lehrstuhl für Entwerfen und Stadtentwicklung, Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff
  • TU Karlsruhe, Lehrstuhl für Stadtquartiersplanung und Entwerfen, Prof. Markus Neppl
  • Universität Kassel, Fachgebiet für Entwerfen im Bestand, Prof. Claus Anderhalten, und Fachgebiet Urbane Interventionen, Prof. Dr. Verena Brehm
  • Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Lehrstuhl für Baukonstruktion und Entwerfen, Prof. Dr. Rudolf Hierl, und Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren, Prof. Andreas Emminger

Die Juroren / Sachpreisrichter

  • Matthias Böning (Vorsitzender des Gremiums Architektur des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, Berlin)
  • Cyril Huebner (Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg)
  • Valentin Hadelich (ECE Projektmanagement GmbH, Hamburg)

Die Juroren / Fachpreisrichter

  • Prof. Ivan Reimann (TU Dresden, Professur für Gebäudelehre und Entwerfen: Öffentliche Bauten und Büro Müller Reimann Architekten mbH, Berlin)
  • Prof. em. Hubert Kress (TH Nürnberg, Lehrgebiet Umweltgerechtes Bauen und KJS+ Architekten GbR, Erlangen)
  • Prof. Dr. Gunther Laux (HFT Stuttgart, Professur für Städtebau Stadtplanung Entwerfen und Büro LAUX Architekten GmbH, München)
  • Octavienne Hornstein (Architektin und Leiterin der Architekturgalerie München)