Ein halbes Jahrhundert Immobilienkompetenz in einem Fonds

Die Auflage des offenen CO-OP Immobilien-Fonds am 1. Juli 1966 durch die kurz zuvor gegründete CO-OP Immobilien-Fonds Verwaltungs AG war in vieler Hinsicht ein Meilenstein. Für die deutschen Offenen Immobilienfonds, die Investmentbranche und natürlich den Initiator, die heutige Union Investment Real Estate GmbH. In dem heutigen UniImmo: Deutschland stecken über ein halbes Jahrhundert Immobilienkompetenz.

In dem „Bericht über das Geschäftsjahr 1966/67“ heißt es: „Die Zielsetzung des Fonds ist es, einer möglichst großen Anzahl von Sparern, vor allem aus den Reihen der Mitglieder der Konsumgenossenschaften, die Beteiligung an den Erträgen und an der Vermögensentwicklung im Immobilienbereich zu ermöglichen.“ Die von den genossenschaftlichen Trägern neugegründete Gesellschaft  war erst die zweite ihrer Art in Deutschland. Sinn und Zweck des Fonds war es, neben den Sparmöglichkeiten für die Mitglieder die Ladenexpansion der Konsumgenossenschaften mit Kapital auszustatten.

Damals war es laut Jürgen Ehrlich (1965–2003 beim Unternehmen, zuletzt als Vorstand) kaum vorstellbar, welche „Bedeutung diese Kapitalanlageform in der Investmentbranche“ erlangen würde. „Der Aufbau ging ruhig, aber sehr beständig vor sich. Das erste Geschäftsjahr, war, nach damaligen Maßstäben, ein voller Erfolg“, ergänzt Thomas Röhrs, der heutige Fondsmanager des UniImmo: Deutschland. Mit dem Ende des ersten Geschäftsjahres hatte der Fonds ein Volumen von 17,7 Millionen DM-Mark erreicht. Die CO-OP Immobilien-Aktiengesellschaft hatte bis dahin laut Geschäftsbericht „8 fertige Objekte und 5 Grundstücke für in Planung befindliche Objekte aufgekauft“. Und: „Die Auswahl der Objekte erfolgte unter den Gesichtspunkten einer gesicherten Ertragserwartung und einer günstigen Wertentwicklung in regionaler Streuung unter Berücksichtigung einer möglichst breiten Nutzungsskala vom CO-OP Center über Supermärkte, Einzelhandelsgeschäfte bis hin zu Praxisräumen und Wohnungen.“

Von bescheidenen Anfängen zur heutigen Bedeutung

Man setzte also von Anfang an auf nachhaltige Wertentwicklung und Stabilität durch Diversifikation über unterschiedliche Immobilientypen und Regionen. Dies sind, in Grundzügen, auch heute noch wichtige Kriterien für Investitionen von Union Investment. Die Diversifikation über Nutzungen und Ländermärkte bis hin zur Internationalisierung ab den 1990er Jahren hat die Fonds weniger schwankungsanfällig und krisenfester gemacht. Hinzu kommt die Größe. Im März 1981 wurde beim DIFA-Fonds Nr. 1 die 1-Milliarde-DM-Grenze überschritten. Bis 1993 wurde bei allen Fonds die 4-Milliarden-DM-Grenze erreicht. Im November 2001 konnte die DIFA das Überschreiten der 10-Milliarden-Euro-Marke beim Gesamt-Fondsvermögen vermelden, und der DIFA-Fonds Nr. 1 ließ im Januar 2002 die 7-Milliarden-Euro-Grenze hinter sich. Das in UniImmo: Deutschland umbenannte Sondervermögen und die anderen Fonds von Union Investment wuchsen beständig weiter. 2013 waren es 23 Milliarden Euro in 14 Immobilienfonds.

Der Aufstieg erfolgte nicht ohne Brüche. DIFA-Vorstand Jürgen Ehrlich erinnerte bei seinem Abschied in den Ruhestand an „etwa fünf (1966/67, 1974/75, 1981/82, 1992/93, 2001/03) schwere Konjunkturkrisen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Immobilienmärkte“. Hinzu kamen dann die schwere Krise des deutschen Immobilienmarktes 2004 und in den Folgejahren mit aktiven Maßnahmen der Krisenbewältigung sowie die Finanzkrise von 2008 mit ihren Verwerfungen. Hier konnte eine weitsichtige Entscheidung von Horst Höger, langjähriges Vorstandsmitglied von Union Investment, viel zur Krisenbewältigung beitragen. Sie war das Fundament dafür, dass der Offene Immobilienfonds als fester Baustein der Vermögensanlage bei den Volks- und Raiffeisenbanken etabliert wurde. Und durch seine klar formulierte Absage an institutionelle bzw. Großanleger in den Privatkundenprodukten konnte verhindert werden, dass diese durch plötzliche hohe Mittelabflüsse in Schieflage gerieten.

Dank der erfolgreichen Bewältigung der Krisen befindet sich der UniImmo: Deutschland, eines der Flaggschiffe unter den deutschen Offenen Immobilienfonds, auf Kurs. Mehr als ein halbes Jahrhundert Immobilienkompetenz in einem Produkt – ein Meilenstein, der sich für viele Tausend Anleger auch heute auszahlt.