In Nachhaltigkeit investieren, um Risiken zu minimieren
Die Diskussion um den Klimawandel setzt auch die Immobilienwirtschaft unter Handlungsdruck. Wer heute auf Nachhaltigkeit setzt, begrenzt Risiken, die Wertewandel und zunehmende Regulierung für Immobilien-Investments bedeuten.
Neue Risiken
Leerstand, Wertverlust, im schlimmsten Fall Unverkäuflichkeit eines Gebäudes – so liest sich das Worst-Case-Szenario von Immobilieninvestoren und Anlegern. Ein Gebäude, das einen Sanierungsstau aufweist oder nicht mehr zeitgemäß erscheint, ist nur noch schlecht zu vermarkten. Zu den herkömmlichen Risiken, zum Beispiel durch die Wahl eines nicht optimalen Standorts, gesellen sich heute neue Risiken. Die veränderten gesellschaftlichen Wertvorstellungen und die zunehmende Klimagesetzgebung gehören ebenso dazu wie steigende Ansprüche der Nutzer von Gebäuden. Nachhaltige Investments können darauf eine geeignete Antwort sein.
Radikaler Umbruch
Welche gravierenden ökonomischen Folgen das gegenwärtige Umdenken haben kann, verdeutlichte im Juni 2015 der nahezu komplette Ausstieg des norwegischen Pensionsfonds – des größten Staatsfonds der Welt – aus seinen Kohle- und Bergbauinvestments. Dieser mit Klimaschutz begründete drastische Schritt hat zwar unmittelbar mit der Immobilienwirtschaft nichts zu tun. Er wirft aber ein grelles Schlaglicht auf die Macht dieses Wertewandels.

Hohe Erwartungen und strenge Auflagen
Da Gebäude zu den größten Energieverbrauchern überhaupt zählen, steht die Immobilienbranche heute naturgemäß mit im Fokus der Klimapolitik – mit teils einschneidenden Folgen. Beispielhaft genannt sei die deutsche Energieeinsparverordnung, mit deren Hilfe bis zum Jahr 2050 ein „klimaneutraler“ Gebäudebestand erreicht werden soll. Die drastischen CO2-Reduktionen, zu denen auch andere führende Wirtschaftsnationen sich wiederholt verpflichtet haben, fordern alle Stakeholder dieses Wirtschaftszweigs zum Handeln heraus.
Schon heute ist daher abzusehen, dass sich manche nicht nachhaltige Gebäude in Zukunft nur mit Preisabschlägen verkaufen lassen werden, weil sie künftige gesetzliche Energieeffizienz-Auflagen nicht erfüllen können oder schlicht den Erwartungen der Menschen nicht mehr entsprechen. In England und Wales wird es beispielsweise ab 2018 verboten sein, private Gebäude zu vermieten, die beim Energieverbrauch gewisse Mindeststandards nicht erreichen. Eine Investition in nachhaltige Gebäude kann dieses Risiko deutlich begrenzen.
Ansprüche der Mieter wachsen
Die Ansprüche an Gebäude nehmen aber auch jenseits der Diskussion um Klimaschutz und Energieeffizienz immer weiter zu. Mieter erwarten heute zusätzlich ein hohes Maß an räumlicher Flexibilität und an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Moderne Technik und der Anschluss der Immobilie an die digitale Welt sind ebenfalls wichtige Kriterien. Nachhaltig gestaltete und geführte Immobilien sind in der Regel am besten darauf eingestellt, diesen Wünschen zu entsprechen. Auch unter diesem Aspekt eigenen sie sich besonders gut für eine wirksame Risikominimierung.
Proaktives Asset-Management erforderlich
Angesichts der Schnelligkeit des Wandels reicht es für Betreiber und Investoren heute nicht mehr aus, dem jeweils aktuellen Trend zu folgen. Ein aktives Asset Management muss stets schon einen Schritt weiter denken, um langfristig erfolgreich zu sein.
Union Investment hat sich frühzeitig zum verantwortlichen Investieren bekannt und dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. Als einer der ersten großen Immobilienbestandshalter in Deutschland hat das Unternehmen eine umfassende Analyse seines gesamten globalen Immobilienfonds-Portfolios unter Nachhaltigkeitsaspekten durchgeführt und veröffentlicht. Diese erlaubte auch erstmals ein nachvollziehbares Benchmarking.
Die detaillierte Übersicht der Emissionen und Ressourcenverbräuche sämtlicher Objekte und der Einsatz maßgeschneiderter Tools erlauben es Union Investment, auf künftige Entwicklungen angemessen zu reagieren oder diesen sogar vorweg zu greifen. So gelingt es, Risiken zu minimieren und zugleich Performance-Chancen zu ergreifen.
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