Digitalisierung

Megatrend Digitalisierung

Intelligente neue Technologien sind auch in der Immobilienbranche auf dem Vormarsch. Sie können helfen, Gebäude nachhaltiger zu gestalten und zu betreiben.

Abschied vom Analogen

Die Digitalisierung verändert den Alltag der Menschen und krempelt Wirtschaftszweige komplett um. Als Beispiel können hier die Medienhäuser dienen, die seit Jahren darum kämpfen, den teils dramatischen Einbruch im Geschäft mit gedruckten Zeitungen und Zeitschriften mit Hilfe neuer digitaler Angebote zu kompensieren. Das Taxigewerbe – ein weiteres Beispiel – wurde in vielen Ländern von dem neuen, digitalen Vermittler Uber gründlich umgekrempelt. Und auch in den Finanzsektor dringen derzeit massiv neue Player mit kundenfreundlichen digitalen Angeboten vor und machen den traditionellen Banken das Geschäft streitig. Diese so genannten FinTechs bieten etwa einfache und schnelle Bezahlsysteme oder ermöglichen das Abheben von Geld mittels Smartphone.

Virtuelle Modelle für nachhaltige Immobilien

Auch in der Planung, dem Bau und der Bewirtschaftung von Immobilien dringt die Digitalisierung immer weiter vor. Hier trifft sie auf einen zweiten großen Trend: die Nachhaltigkeit. Digitale Technologien versprechen große Fortschritte für die Energieeffizienz und intelligente Nutzung von Gebäuden.

Zu den faszinierendsten neuen Digital-Technologien in dem Immobiliensektor gehört das so genannte „Building Information Modeling“ (BIM). Die dreidimensionale, datenbasierte Darstellung eines Bauwerks und seiner vielfältigen Funktionen dient hier als Grundlage für dessen Planung und Bau. Architekten, Investoren und spätere Betreiber können bei deren Gestaltung im Idealfall von Anfang an zusammenarbeiten und mit alternativen Lösungen experimentieren. Auch unterschiedliche ökonomische, sozio-kulturelle und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte kommen dabei auf den Prüfstand. Das digitale Modell bildet zudem die gemeinsame Datenbasis für alle Beteiligten über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks – bis hin zum späteren Abriss.

Software-Revolution im Datenmanagement

Geradezu als Voraussetzung für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilienbeständen erweist sich schon heute die digitale Verbrauchsdatenerfassung. Dabei wären Vertreter anderer Branchen möglicherweise entsetzt, erführen sie, in welchem Ausmaß und mit welchem Aufwand in der Immobilienwirtschaft zum Teil heute noch Daten händisch erfasst und analog gespeichert werden.  Moderne Unternehmen gehen allerdings schon seit einiger Zeit dazu über, ihre Daten mit webbasierten Software-Lösungen zu erfassen, zu pflegen und zu analysieren.

Das auf Immobilien zugeschnittene Portfolio Sustainable Management (SoFi-PSM), mit dem auch Union Investment arbeitet, ist hier bereits ein guter Ansatz. Weiterentwicklungen, um die Erfassung der Daten weiter zu automatisieren, sind jedoch dringend notwendig und werden auch von verschiedenen Anbietern und Kunden, wie zum Beispiel Union Investment, vorangetrieben.

Risiken und Nebenwirkungen der digitalen Revolution

Die Digitalisierung von Verbrauchsdaten wird nicht nur von der Branche, sondern auch vom Gesetzgeber im Rahmen der Energiewende forciert. Zu welchen Kontroversen die Einführung moderner Technologien im Namen der Nachhaltigkeit dabei mitunter auch führen kann, zeigt die Diskussion um die digitalen Smart Meter. Diese messen den Stromverbrauch und übermitteln ihn detailliert aufgeschlüsselt an Netzbetreiber und Stromerzeuger. Auch der Verbraucher erkennt genau, wann er wie viel verbraucht – und soll damit zum intelligenten Sparen veranlasst werden. Geht es nach der Bundesregierung, sollen Smart Meter im Rahmen der postulierten digitalen Energiewende nach und nach Pflicht werden. Die Kosten für ein flächendeckendes Rollout gelten aber als hoch, das Einsparpotenzial wird demgegenüber teilweise als zu gering angesehen, und Datenschützer melden Bedenken an.

Auch bei der Verbrauchsdatenerfassung sind die Verwalter von Objekten in der Regel auf die Bereitschaft ihrer Mieter angewiesen, ihre Verbräuche freiwillig preiszugeben. So schreitet die digitale Revolution auch in der Immobilienbranche bei allen großen Chancen nicht ohne Unwägbarkeiten und Risiken voran. Immerhin: Anders als Papierzeitungen laufen Gebäude nicht Gefahr, durch die Digitalisierung überflüssig zu werden.

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